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In einem Großstadtgebiet wie Hamburg, mit 85 freiwilligen Feuerwehren sowie ca. 2500 Freiwilligen Feuerwehrleuten, ist es erforderlich, dass ein modernes und flexibles System für die Alarmierung eingesetzt wird.
Während die Alarmierung in früheren Zeiten über Telefonketten und Sirenen erfolgte, wurden die Einsatzkräfte seit 1978 über analoge Funkmeldeempfänger im 4m-Band (Fünftonfolgesystem) in Bewegung gesetzt.
Zwischen 1993 und 1996 wurde die Alarmierungstechnik der Feuerwehr Hamburg auf ein digitales Alarmierungsverfahren im 2m-Band umgestellt. Damit wurden digitale Meldeempfänger (DME) des Fabr. Swissphone, z.B. der Typen PATRON, später BOSS 925/935 eingeführt. Dieses Gerät liessen sich problemlos mitführen. Der Akku hielt ohne Aufladung mehrere Wochen und es konnten pro Gerät mehrere Alarmierungsschleifen einprogrammiert werden, sodass z.B. Führungskräfte sowohl als Einzelpersonen als auch als Mitglied ihrer Wehr alarmiert werden können.
Ein Alarm wurde auf einem beleuchteten monochromen LC-Display angezeigt. |
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Abkürzungen informierten über die Art des Einsatzes (z.B. FEU für Feuer) sowie die weiteren alarmierten Kräfte und den Einsatzort. Auch frei formulierte und besondere Informationen wurden über das Display wiedergegeben. Zusätzlich konnte der Träger am DME eine diskrete Alarmierung per Vibration einstellen. Ein Speicher ermöglichte, dass die letzten Alarmierungen auf dem Display ständig wieder abrufbar blieben und dann in einem Speicherordner gesammelt wurden.
Seit Anfang 2022 werden nach einer intensiven Erprobungsphase digitale TETRA-Funkmeldeempfänger (TME)
des Typs Advisor TGP2200 des Herstellers Motorola eingesetzt. Diese
Geräte lassen
sich problemlos am speziellen Gürtelclip oder in einem besonderen Etui
mitführen. Der Akku hält – ähnlich wie bei modernen Smartphones – länger
als über den Tag und es können pro Gerät mehrere Alarmschleifen und
Unteradressen programmiert werden, sodass z.B. Führungskräfte sowohl als
Einzelpersonen als auch als Mitglied ihrer Wehr alarmiert werden
können. Ein Alarm wird nunmehr – außer durch Tonausgabe – auf einem
beleuchteten farbigen LC-Display angezeigt. Das Gerät hat auch eine über
GSM sendende Rückmeldefunktion implementiert, so dass zukünftig auch
personelle/persönliche Rückmeldungen zu Alarmierungen (komme/komme
nicht) ausgesandt werden können. Weiterhin wird die Möglichkeit für
Führungskräfte eröffnet, ihre Einheiten über den TME in oder außer
Dienst schalten zu können.
Als Rückfallstufe und zweiten
Alarmierungsweg, gleichzeitig zur Aussendung der TME-Alarmierungen,
erhalten alle registrierten Nutzer eine Alarmierung mit Push-Nachricht auf
ihr Smartphone, die die, auf der Depesche stehenden Informationen
enthält. Hierzu wird die auch für Verwaltungsaufgaben innerhalb der
Freiwilligen Feuerwehr Hamburg eingesetzte Software SyBOS der Fa.
Solarys eingesetzt.

Seit der Einführung des Hamburger Feuerwehr-Einsatzleitsystems (HELS) werden die Wehren zusätzlich zur DME- bzw. TME-Meldung per ausgedruckter sog. Depesche in ihr Feuerwehrhaus mit weiteren einsatzrelevanten Daten (z.B. Wasserentnahmestellen, Zugänge zu Objekten) sowie geeigneten Anfahrtswegen versorgt. Das System HELS vernetzt außerdem die Zentralen von Feuerwehr und Polizei miteinander.

Seit
2021 sind alle Feuerwehrhäuser mit Alarmmonitoren (sog. WIS - Wachen-Informations-System) ausgestattet, die in
der Remise noch einmal allen Kräften vor dem Ausrücken eine Information zu
Fahrzeugstatus, Schadensart, Anfahrt und besonderen Ereignissen (z.B. Wetterwarnungen) geben.

Anfang der 2010er-Jahre erfolgte die Einführung des abhörsicheren Tetra-BOS-Digitalsprechfunks. In HH wurden ab Oktober 2010 die digitalen Handfunkgeräte HRT Sepura 8038 als Ersatz für den analogen 2m-Band-Einsatzstellenfunk und im Januar 2014 das digitale Fahrzeugfunksystem mit MRT Sepura HBC-Geräten als Ersatz für den analogen 4m-Band-Funkbetrieb eingeführt.
Mittlerweile sind die neueren Gerätegenerationen HRT Sepura SC20 und MRT HBC3 im Einsatz, außerdem verfügen alle Feuerwehrgerätehauser über Feststationen (sog. FRT). |
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